Ich kann mit euch mal meine Erfahrungen teilen.
Selber hatte ich noch nie was mit einer Prostituierten oder Escort-Dame aber zu meiner Uni-Zeit arbeitete ich Nachts jeweils als Security und musste in der Stadt ein Gebäude überwachen, das in der Nähe einer Strasse stand.
Dabei gab es ebenfalls in der Nähe ein Bordell mit einem Stripclub und einzelne Zimmer. Die Frauen standen zeitweise an die Strasse um Autofahrer zu empfangen, gingen aber meistens nach 2-3 Stunden wieder zurück zu ihren Zimmern. Dabei wurde ich oft von den Frauen angesprochen die sich einfach nur mit mir unterhalten wollten oder Schutz bei mir suchten, wenn sie von alkoholisierten Typen blöd angebaggert wurden.

Ich war damals anfangs 20 und mich nahm es wunder, da ich den Job einer Prostituierte nur über Filme und Zeitungsartikeln kannte. Also fragte ich sie jeweils aus. Gründe wieso die Frauen diesen Job ausübten waren extrem unterschiedlich.

Spanierin: Wurde früh schwanger und ihr Mann hatte sie verlassen. Sie wollte ihrem Sohn ein besseres Leben ermöglichen und kam jeweils für wenige Wochen in die Schweiz anschaffen. Zuhause sagte sie ihrer Mutter die auf den Sohn aufpasste, dass Sie in der Schweiz als Kellnerin oder in einem Hotel als Putzkraft arbeitet.

Rumänin: War verliebt in einen Rumänen und erzählte mir von ihren Träumen. Er hatte sie dazu überredet anschaffen zu gehen, damit sie sich eine Immobilie kaufen können und gemeinsam eine Familie aufbauen. Für mich hörte es sich nach einem Loverboy an der sie ausnutzte.

Tschechin: War sehr materialistisch. Sie sagte mir sie wolle Luxuskleider, schönes Auto, Immobilie, gutes Essen und Luxusreisen.

Deutsche: Hatte eine kranke Mutter und einen kleinen Bruder Zuhause und gab dies als Grund an.

Schweizerin und Italienerin: machten es aus Spass. Sie sagten beide es sei sehr leicht verdientes Geld, man lerne spannende Personen kennen und sie haben Spass am Sex.

Österreicherin: Ihr gab es ein "Kick". Sie meinte Zuhause arbeite Sie in einem Büro und der Job gebe ihr einen besonderen Kick um aus dem Alltag auszubrechen und ein zusätzliches finanzielles Polster. Zudem hat sie Spass an Sex.

Mehrere Frauen aus dem Osten: Frauen aus dem Osten berichteten mir auch, dass sie gerne in der Schweiz arbeiten weil die Schweizer Männer sie anständig behandle und die Polizei respektvoll sei. Im Heimatland werden sie wie Müll behandelt.

Kolleginnen auf der Uni: arbeiteten zum Spass als Escort. Wollten reisen und waren sich zu Schade für einen Studentenlohn zu arbeiten.

Wenn ich sie fragte wie ihre Erfahrungen mit den Männern sind, dann kam meistens ähnliches zurück. Viele sind sehr freundlich. Vereinzelt gibt es aber auch Idioten die sie abweisen müssen. Besonders wenn sie alkoholisiert sind. 

Bei vielen hörte ich wirtschaftliche und finanzielle Motive heraus wieso sie in diesem Job arbeiten.

Was ich bei vielen herausgehört habe:
Wenn ich sie über die Liebe ausgefragt habe, hörte ich bei vielen heraus, dass sie in der Vergangenheit eine grosse Liebe hatten und enttäuscht wurden. Vereinzelt berichteten sie mir auch, dass es vorkommen kann, dass man sich in einen Gast verliebt. Gewisse Frauen hatten Zuhause auch eine Beziehung wo der Freund von der Arbeit wusste oder nicht.

Was für mich eine neue Erkenntnis war:
Das wie aus den Medien oder in den Filmen berichtet wird, das hinter den Frauen Zuhälter stehen, das hatte ich bei keiner das Gefühl. Sie haben mir immer gesagt sie seien ihren eigener Chef (Ausser die Rumänin mit dem Loverboy könnte ich mir vorstellen).

Ein älterer Herr der mich ebenfalls ansprach weil er einfach reden wollte, erzählte mir dass früher die Rockergruppen und heute die Nigerianische Mafia den Menschenhandel in der Hand hat und meistens die Frauen an der Langstrasse in Zürich die auf den Trottoirs stehen dazu gezwungen werden. Bei vielen Clubs sei aber vieles geregelt und die Polizei prüfe dies. Ob das stimmt, weiss ich nicht.

Was für mich auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. In den Medien wurden diese Frauen immer als "Opfer" dargestellt die ihr Geld einem Zuhälter abgeben müssen. Ich hatte als Student damals einen Stundenlohn von 23.- à 8h Arbeitszeit und musste die ganze Nacht vor dem Gebäude stehen egal wie kalt es war oder ob es in Strömen regnete. Die Frauen an der Strasse verdienten in 2h doppelt bis dreifach so viel wie ich in der ganzen Nacht. Am nächsten Tag tat mir jeweils körperlich alles weh.

Wer ist hier nun das Opfer? der Security der zu einem beschissenen Mindestlohn arbeitet oder die Prostituierte die mit fremden Männer schläft?