Havanna



Ich latsche den halben Tag durch die Hitze, mache eine zweite Spritztour mit einem Cabriolet. Bin platt und total verschwitzt, ehe ich den Paladar am Prado im ersten Stock erreiche (Doña Blanquita). Das Essen ist wieder gut. Ins Casa, Cams wegbringen, Schleppi schnappen und erneut ins Taxi, Hotel Presidente, für Internet. Auf dem Rückweg lasse ich den Taxler versehentlich viel zu früh am Malecón halten, ortsfest bin ich noch nicht wirklich. Will noch ein paar Meter laufen, so werden es 15 Minuten. Es wird schon dunkel. Sicherheitsbedenken habe ich hier absolut gar nicht, auch nicht mitten im Centro, wo fast nur Cubis sind, um die Uhrzeit sowieso.

Mir kommen zwei Chicas entgegen, mittlerweile ist es stockdunkel. Die eine ist ziemlich jung und skinny, mein Typ, was ich so auf die Entfernung sehe. Ich bekomme eindeutige Zeichen, gehe aber grinsend weiter. Als in an der nächsten Kreuzung mal wieder den Weg in meine Straße suche, hier sieht alles auf seltsame Weise irgendwie gleich aus, haben mich die beiden eingeholt, sie hatten wohl umgedreht. Ob ich eine Chica wolle für die Casa, fragt mich die Ältere.

Die ist wirklich alt. Die Junge ist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten, „Your daughter?“ frage ich, „si“ lautet die Antwort. Wie alt sie denn sei, 24, meint die Mutter. Die Maus sieht aus wie 16, wär’ mir zu heiß. Außerdem habe ich ja eine Chica und für zwischendurch ist es uhrzeitmäßig schon zu spät. Ich sage es der Mutter, meine Chica würde mich killen, das versteht hier jede. Versucht mir aber trotzdem noch ihre Tochter zu vermieten, ob ich nicht eine andere Chica wolle...



Es stellt sich mir mittlerweile so dar: willige Chicas gibt es hier wie Sand am Meer. Mein Typ ist zwar seltener, aber es gibt ihn und auch ausreichend. Nicht so in den Bars und Dissen, dort arbeiten mehr die abgezockteren, älteren Pratzen. Meiner Meinung nach ist es die beste Möglichkeit, einfach durch die Straßen zu schlendern und sich ansprechen zu lassen, bin heute bestimmt fünf Mal angequatscht worden. Halt auf Blickkontakte achten, wobei ich das heute nicht mal gemacht habe. Die Mädels quatschen einen brutal an hier und/oder es gibt je nach Situation und Örtlichkeit eindeutige Zeichen.

Die Freelancer sind mir die liebsten Chicas, man sieht im Tageslicht, was man bekommt, kann alles offen ausmachen, vom Service bis zum Preis, es ist ultraeinfach. Diese Freelancer sind auch deutlich billiger als die Pratzen in den Bars. Wiederholt habe ich „80“ gehört, man erzählt gar was von 100, die aufgerufen würden. Ich denke der Preis all night liegt bei den Freelancern (vielleicht auch bei den Hardcorenutten in den Bars, wenn man hart verhandelt) so um die 50 - 60 maximal. Havanna ist chicatechnisch völlig easy, man entkommt ihnen nicht, und es ist bezahlbar. Beim Service muss man sich halt durchsetzen und sagen, was man will, sonst tanzen einem die Latinas und Negras sofort auf der Nase herum.



In meiner Casa geht es recht locker zu mit den Weibern, die Dame des Hauses hat offenbar bestes Verständnis für die Wünsche und Vorlieben von Tourimännern wie mir, sie grinst nur, wenn sie die Chica sieht – auf sehr freundliche Art. Die meisten bekommt sie allerdings erst gar nicht zu Gesicht...


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Sie Kommt um kurz vor neun, ich lasse sie erstmal auf der Couch 30 Minuten blasen, bis ich genug habe. Sie schnurrt und macht es sehr gut.

Abends wieder ins Castropol, wieder lecker. N. meint, morgen könne sie und eine Freundin für mich kubanisch kochen, super. Als ich später frage, was die Zutaten kosten sollen, meint sie, 30 plus Wein. Was, Ihr kocht für ganz Vieja, frage ich grinsend? Nein das würde so viel kosten. Na gut, ich gebe ihr die Kohle. Ist natürlich viel zu viel.



Nach dem Essen in der Casa macht sie wieder auf müde und es kommt erneut zum Eklat. Sie meint, sie sei müde und nervt rum, so richtig in zickigem Ton. Ich werde sauer. Diesmal entgeht sie der fristlosen Kündigung wirklich nur um Haaresbreite und durch ausgiebiges Betteln, wir sind schon beide komplett angezogen. Ich will sie nach Hause bringen, da sie vorgibt, jetzt im Dunkeln nicht mehr alleine gehen zu können, was sich natürlich als Lüge herausstellt. Ich gebe wirklich letztmalig nach und sie verspricht hoch und heilig, ab jetzt nur noch zu spuren. Blow Job/Mundschuss immer wenn ich will. Überhaupt will sie jetzt kompromisslos artig sein. Ich lass mich überraschen. Und nehme sie ran. Sie spurt.

Morgens ins Presidente zum Internet, vorher dort an der Ecke in die Bank. Hatte vor allen Bankfilialen in Havanna sehr lange Schlangen gesehen, eher Menschenansammlungen, auf die ich wenig Lust habe. Hier in Vedado bei der Banco Metropolitano scheint es besser, allerdings warte ich auch hier heute eine Stunde, die Dinge nehmen halt ihren sozialistischen Gang. Es fängt dummerweise auch noch an zu regnen, wirklich trocken unterstellen kann ich mich nicht. Ich packe meinen Schleppi in die Notfallplastiktüte. Einer der beiden Schalter ist durch einen Kunden sage und schreibe 45 Minuten blockiert. Da muss man kerngesund sein. Schließlich hole ich mit noch mal Nachschub mit zwei Kreditkarten. Die Leute hier sind völlig bocklos, machen dann aber doch ihren Job.