Habe den Artikel auch gelesen. Meiner Meinung nach ist die Klientel des Magazins der arrivierte pseudointellektuelle Rechtskonservative.
Die Autorin der Artikel, Birgit Schmid, hat so ein Weltbild dass ich mir vorstellen kann dass es ihr vor Allem darum geht, den Männern weitere sexuelle Autonomie wegzunehmen.
Natürlich ist es klar, dass es in diesem Milieu Kriminalität, vor allem Menschenhandel gibt. Dieser ist auch entschieden zu bekämpfen.
Frau Schmid tut aber in ihrem Artikel folgendes:
- Da wird geleugnet, dass diese Dienstleistung auch aus eigener Entscheidung angeboten wird. Die sogenannte "Freiwilligkeit" wird bei jeder anderen Berufstätigkeit auch nicht wirklich gefragt.
- Jeder Freier ist ein Loser der nicht auf normale Weise sein Sexualleben befriedigend gestalten kann. Frau Schmid hat in früheren Artikeln aber schon zu verstehen gegeben, dass eigentlich 'frau' die Sexualität zu bestimmen hat.
- Sehr bezeichnend auch dass sich der Artikel überhaupt nicht mit der Prostitution im Homo- Milieu beschäftigt, wo es genauso "Täter", "Opfer" und "Abhängige" gibt.
- Die Situation so wie sie die schwedischen Behördenvertreter beschreiben ist auch sehr blauäugig, da der Sextourismus vor allem nach Finnland, Dänemark und die baltischen Staaten als Randerscheinung abgetan wird.
Ein Nebensatz der Autorin lässt auch tief blicken. Da ist von einer Betreiberin einer INet Plattform die Rede, die "kürzlich geheiratet und, obwohl Schwedin, den Namen ihres Mannes angenommen hat". Kein Zusammenhang mit dem Thema, aber schön in die kleinbürgerliche Romantikwelt der Autorin passend.

...Und vielleicht sollte jemand Frau Schmid sagen, dass die Schweden keine Natels haben...